Da hat der gute Marc Jacobs es mal auf den Punkt gebracht, im wahrsten Sinne.
Polka Dots soweit das Auge reicht, die aktuelle Herbst-Winter-Kollektion für das Jahr 2011 ist voll von Rundungen jeglicher Art, zumindest, was die Muster betrifft. Überwiegend Punkte: Auf Strumpfhosen, Hosen, Kleidern, Blazern, als Print oder gestickt.
Zum Ende des Schaulaufens werden auch noch schön florale Muster, Spitze und Seide präsentiert. Diese Looks sind auch so ziemlich meine persönlichen Lieblinge der Show.
Im Gegensatz zu den kreisrunden Formen auf der Kleidung ist letztere an sich eher streng geschnitten: Eng anliegende Röcke, die bis zu den Knien reichen, hochgeschlossene Kleider, ab und an breitere Schultern, etwa durch Puffärmel. Das alles erinnert stark an den Stil der späten 30er und allgemein an den der 40er Jahre.
Bei letzteren Stücken hatte ich ja wie gesagt meine Freude, vor Allem auch bei den Spitzenkleidern mit hochgeschlossenem Hals und sich farblich absetzenden Jabots, die eigentlich so gar nicht zu den 40ern passen. Eher zu den 40er Jahren vorangegangener Jahrhunderte.
Sowieso: Bei einigen Stücken muss der Designer ohnehin wohl Damen der Gründerzeit oder zumindest welche, des ausgehenden 19. Jahrhunderts im Sinn gehabt haben - zumindest gegen Ende des Defilees, hatte ich den Eindruck, Marc hat in der Modegeschichte noch ein paar große Sprünge rückwärts getan.
Aufgelockert wird das Ganze durch den ständigen Einsatz verschiedenster Baskenmützchen, die fast jeden Kopf zieren, sowie durch das gekonnte Einsetzen von Jacken und Jacketts mit Schößchen. Ich finde diesen tendenziell zeitlosen Retro-Look wirklich sehr schön, nicht viel Schnickschnack, gerade Linien und Punkte zuhauf. Ob Punkte jetzt jedermanns Sache sind oder man mit eher sich übereingekommen ist, dass Punkte auf einer schlichten Bluse oder auf der Strumpfhose schon das Höchste der Gefühle sind - nun gut, dafür sind die Geschmäcker verschieden. Ich zumindest hätte nicht erwartet, dass mir die Punkte derart zusagen; die Kollektion ist einfach in sich sehr stimmig.
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alle Bilder via Vogue |
Der Catwalk beim Vorführen in New York war prächtig schlicht: Ein einziger Laufstegspiegel auf dem plastikartig gepolsterte Säulen eine einsame Kolonne bildeten.
Ein musikalischer Pluspunkt: Ulkigerweise wird der strengen Linie der Kleidung bei der Modenschau ein krasser Gegensatz geboten - die Models flanieren zu den Klängen von "The Beautiful People" von Marilyn Manson. Ich weiß nicht genau warum, aber ich finde die Idee ziemlich verrückt-lustig und kurioserweise passend.
Hier nochmal der Link zur gesamten Show.
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