Ausstellung: Alexander McQueen: Savage Beauty

Vor etwas mehr als einem Jahr starb der extravagante Designer Alexander McQueen. Er wählte den Freitod, einen Tag vor der Beerdigung seiner Mutter. Der bedeutende britische Modeschöpfer litt an diesem Zeitpunkt anscheinend schon länger unter Depressionen. Die Modewelt reagierte geschockt. Freunde und Bekannte aus Mode, Musik und anderen Bereichen sprachen öffentlich ihre Trauer aus oder wohnten Gedenkzeremonien bei; unter ihnen Lady Gaga (wohl bestes und meistgesehenes Beispiel für McQueen-Couture), Kate Moss (die damals auch seine Trauzeugin war), Anna Wintour, Björk, Courtney Love, Naomi Campbell und viele andere.

McQueen war bekannt für seine aufmüpfige Art und seinen eigenen Kopf. Für seine Kenntnis in Maßschneiderei, seine mitunter provokanten Schauen und seine Kollektionen, die die weibliche Stärke und Sinnlichkeit in zerbrechlichen und sehr poetischen Kleidern miteinander verwoben.

via fashionverbatim

Seinem Schaffen wir nun ein weiteres Denkmal gesetzt: Seit dem 04. Mai bereits läuft die Ausstellung Alexander McQueen: Savage Beauty im Costume Institute des Metropolitan Museum of Modern Art in New York City.

In dieser Hommage kann ein Blick auf McQueens Gesamtwerk geworfen werden; von seiner ersten Kollektion aus dem Jahre 1992 bis hin zu seiner letzten Kollektion namens Plato's Atlantis von 2010, deren Werbekampagne wir oben sehen. Aus ihr enstammen auch die bekannten Armadillo Heels.

Für das Costume Institute, das die Veranstaltung aufgrund des großen Andrangs bereits um eine Woche bis hin zum 06. August verlängerte, ist es mit mehr als 150.000 Besuchern der bisher größte Erfolg. Von den über 100 Stücken die präsentiert werden, lichtete der norwegische Fotograf Sølve Sundsbø einige für den Ausstellungskatalog (in dem auch eine Biografie McQueens und ein Interview mit der Nachfolgerin Sarah Burton enthalten sind) ab, wovon ich euch hier einige präsentieren möchte. Im Übrigen brachte das Label Alexander McQueen eigens zu diesem Anlass ein Seidentuch mit Totenkopfmotiven heraus.

Einer von McQueens größten Anhängern war und ist wohl Lady Gaga. Kaum eine Künstlerin schlüpft so oft in die ausgefallenen Kreationen, wie sie. Das irisierende Kostüm links im oberen Bild etwa, aus der Atlantis-Kollektion, kennt man aus dem Video zu Bad Romance (in dem auch noch andere Schuhe und Kleidungsstücke des Couturiers vorkommen). Kurz nach seinem Tod widmete sie einen Auftritt bei den Brit Awards dem verstorbenen Designer und bei zahlreichen Preisverleihungen dankte sie ihm immer und immer wieder. Das Lied Fashion of His Love auf ihrem neuen Album Born This Way ist ebenfalls eine Hommage an ihn.

via Harper's Bazaar

via Vanity Fair

Ob bei den MTV Video Music Awards 2010 oder für Cover und Fotostories von Harper's Bazaar, Vanity Fair oder Vogue (mein Beitrag hier), sie huldigt dem Modeschöpfer bis heute.

Abschließend selbstredend wieder ein paar bewegte Bilder. Sie stammen vom Metropolitan Museum; das obere enthält jedoch leider und erstaunlicherweise keine Tonspur., dafür aber einen Streifzug durch McQueens Modeschauen. Drum lasst euch von den Bildern beeindrucken! Das untere Video hingegen ist eine sehr interessante Führung durch die Ausstellung; begleitet von passenden Klängen und den narrativen Erklärungen des Kuratoren Andrew Bolton.

"I'm a romantic schizophrenic."

Alexander McQueen

Alle Bilder, soweit nicht anders angegeben, via Vogue