Porträt: Lana Del Rey

In den USA, wo sie eigentlich herkommt, kennt sie angeblich noch keiner so recht. Hier ist Elizabeth "Lizzy" Grant alias Lana Del Rey jedoch groß im Kommen! Das kuriose: Sie kam irgendwie aus dem Nichts.

Ein einziges Lied schien erstmal zu genügen: Video Games. Knapp 13 Millionen haben es sich schon auf der Videoplattform YouTube angesehen und waren fasziniert von den sepiafarbenen Bildern. Sie wecken ein Gefühl der Nostalgie. Skateboard fahrende und gutaussehende Typen, der Hollywood-Schriftzug, Filmsequenzen, betrunkene Starlets, Elvis, Stars and Stripes, der Schmollmund einer braunhaarigen Schönheit. Als hätte man mit einem Super 8 mm Film gedreht. Insgesamt sehr amerikanisch.

Dazu klingt diese melancholische, verträumte Ballade. In den Staaten scheint man mit soetwas niemanden mehr vom Hocker zu hauen, in Europa wächst ihre Bekanntheit dafür umso mehr.

Ihr Name setzt sich zusammen aus dem Namen der klassischen Hollywood-Femme fatale Lana Turner, die für ihre zahlreichen Männergeschichten bekannt war, und dem Ford Del Rey. Ein paar vor Nostalgie strotzende Videos und ihre schöne Stimme waren nötig, um Lana Del Rey zum neuen Pop-Hype zu krönen. Um das Phänomen perfekt zu machen, wurde ihre erste veröffentlichte Platte namens Lana del Ray a.k.a. Lizzy Grant wieder vom Markt genommen. Das Cover zeigte uns damals noch ein ganz anderes Mädchen: Wasserstoffblondes Haar und schmale Lippen. Doch auch von dieser Platte drangen Lieder durch, die vielversprechend klingen und vielleicht sogar wieder ihren Weg auf die kommende finden werden: Das erste "richtige" Album mit dem Namen Born To Die kommt am 27. Januar 2012 raus.



Heute hat sie hellbraune Haare, einen Schmollmund und bezeichnet sich selbst als Gangsta-Nancy-Sinatra. Angeblich, so heißt es, habe sich Grant von ihrer ersten Gage die Lippen aufspritzen lassen. Dass die Lippen nicht mehr ganz naturbelassen sind steht außer Zweifel, doch Dank des Vorschusses auf ihren ersten Plattenvertrag? Man weiß es nicht. Lana Del Rey spinnt sich eine aus feinen Anekdoten bestehende Vergangenheit zusammen
Man gewinnt den Eindruck einer perfekten Inszenierung, denn alles läuft wie am Schnürchen. Lana Del Rey erklimmt heimlich den Pop-Olymp. Doch sie selbst betont, man sehe einfach nur sie auf der Bühne, kein Kunstprodukt.
Geniales Marketing von Universal Music hin oder her, was bleibt sind die gefühlsschwangere Stimme, das makellose Aussehen und die betörende Präsenz Lana Del Reys mit ihrer Musik - einer Mischung aus Pop und den Swinging Sixties.

Zum Schluss hier nochmal das Video allseits bekannte Video zu Video Games.

Und zudem hier auch das neue (atemberaubende) Video zu Born To Die.